Aufsetzen eines Debian - Mirror #

Warum überhaupt? #

In meinem Netzwerk habe ich inzwischen eine ganze Anzahl von Debian-Systemen, da ich diese Distribution einfach für die beste für meine Bedürfnisse halte. Das Gleiche gilt bisher auch für den LUG-Raum. Nun ist es so, daß in der momentanen stable-Version potato einige Pakete nicht mehr ganz auf dem Stand der Entwicklung sind. Eigentlich ist es ja gut, daß Debian nicht immer alles hopplahopp macht, aber manchmal reicht KDE 1.2, Kernel 2.2.17 (ohne ReiserFS), XFree 3.x, etc. nicht mehr aus. Jetzt kann man entweder einzelne Update-Pakete suchen und jeweils anstückeln oder man ist mutig und wechselt direkt zur unstable-Version woody.

Ich bin mutig! Allerdings tut sich jetzt das Problem auf, daß permanent Pakete ausgetauscht werden. Wenn ich also z.B. irgendwo was über ein lustiges Spiel gelesen habe und dieses per apt-get installieren will, kann es sein, daß ich eine superneue Version bekomme, die dann nur mit einem nagelneuen Font läuft. Dieser setzt aber den neuesten Font-Server voraus, welcher für XFree 4.x vorgesehen ist, wodurch alle X-Komponenten erneuert werden und schwuppdiwupp habe ich -zig Megabytes an Update, die aus dem Netz gezogen werden müssen. An sich kein Problem, schließlich sind es ja meistens Verbesserungen, die so in das System gelangen. Blöd ist nur, das man, wenn man auf dem nächsten Rechner im lokalen Netz etwas ähnliches installiert, den ganzen Kram wieder aus dem Netz saugen muss. Also muss ein lokaler Mirror her!

Ja bist Du denn bekloppt? Das ist ja riesig! #

Och ja - was heisst hier riesig? Als ich damals anfing, bei Windows-Installationen immer als erstes die ganze CD auf die Festplatte zu kopieren, haben mich auch alle für bekloppt erklärt. Dafür suchen andere immer wie wild nach Ihrer CD, wenn mal wieder was nachinstalliert werden muss.

Im Moment hat der Debian-Mirror bei mir ca. 5 GB. Da man heutzutage keine Festplatte mehr unter 20GB zu kaufen bekommt, schmerzt der Platz nicht wirklich. Dazu kommt, daß ich hier einen DSL-Anschluß habe. Ein kompletter Miror dauert ca. 12 Stunden. Dafür hat sich das Problem danach dann aber einstweilen erledigt! :-)

Hilfsprogramme #

Es gibt verschiende Tools mit dehnen man einen Mirror anlegen kann. Alle verwalten einen lokalen Spiegel auf der Festplatte und aktualisieren bei ihrem Aufruf jeweils nur die neu hinzugekommenen und veränderten Pakete.

Mit apt-move habe ich bereits eine lange Zeit gearbeitet. Es funktioniert gut. Allerdings werden keine Releases-Dateien angelegt. Dadurch gibt es insbesondere Ärger mit den Woody-Netboot-CDs. Deshalb bin ich inzwischen auf debmirror übergegangen, das besser zu klappen scheint. Weitere Programmpakete findet man noch über den unten angegebenen Link.

Installation eines neuen Rechners #

Wenn man nun einen neuen Rechner im Netz installieren will, gibt es zwei Möglichkeiten:

Entweder man nimmt eine normale Debian-Installations-CD, installiert, was man da so gerade draufhat (braucht nicht aktuell zu sein, ich habe eine ganze Zeit lang potato_r3 benutzt, um woody zu installieren) und macht dann ein apt-get dist-upgrade auf den lokalen Mirror.
Oder man nimmt eine Netinstall-CD, die nur das allernötigste enthält, um z.B. das Netzwerk einzurichten und dann von einem Mirror weitermacht. Wo man diese bekommt, erfährt man auf der Debian-Website. Ich benutze z.B. eine von http://www.phy.olemiss.edu/debian-cd/.

CDs erzeugen #

Nun kommt es natürlich immer noch vor, das man lieber CDs hat als ein einziges riesiges Archiv. Zum einen gibt es hier Tools, die einem helfen, aus einer Paketauswahl wieder 650MB-Pakete zu machen und mit Dingen wie Bootfiles etc. zu verbinden. Damit habe ich allerdings bisher keine Erfahrungen. Ein Startpunkt sollte http://www.debian.org/CD/faq/#diy und das debian-cd-Paket sein.

Zum anderen gibt es Jigdo. Dieses kann man benutzen, um die originalen Debian-CDs aus einem Mirror zu erzeugen. Wie das geht, steht auf der Seite DebianCDsMitJigdo.

Tags:  Debian

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