Homebanking unter Linux #

Natürlich haben inzwischen fast alle Banken ein hübsches Webinterface, über das man per PIN/TAN-Verfahren alle möglichen Verfügungen machen kann. Ein moderner Browser mit Javascript wie Mozilla oder Konqueror ist hier eigentlich alles, was man braucht. Dennoch kommt manchmal der Wunsch auf, mehr mit seinen Bankdaten machen zu können. Einerseits wäre es schön, seine Bankdaten offline, d.h. ohne stehende (ggf. gebührenpflichtige) Internet-Verbindung in Ruhe ansehen bzw. eingeben zu können. Anderseits wäre es schön, die Daten auch weiterverarbeiten zu können, um z.B. ein Haushaltsbuch oder ähnliches erstellen zu können.

Um derartige Daten mit der Bank austauschen zu können, ist in Deutschland glücklicherweise der HBCI-Standard entwickelt worden. Dessen Linux-Implementierung ist OpenHBCI. (Eine Java-Implementierung gibts z.B. auch unter http://hbci4java.kapott.org.)

Was ist zu installieren? #

  • Homebanking-Programm - siehe unten
  • OpenHBCI-Bibliothek
  • ChipkartenLeser-Treiber - Wenn man eine HBCI-Karte statt einer HBCI-Diskette hat

Programme, die OpenHBCI unterstützen: #

Von den unterstützten Programmen habe ich mir zwei genauer angesehen:

AQMoney #

Hierbei handelt es sich um ein Kommandozeilenprogramm, das recht spartanisch zu bedienen ist, jedoch alle HBCI-Funktionen beherrscht. Dies hängt sicherlich auch damit zusammen, dass aqmoney das Programm ist, mit dem die OpenHBCI-Autoren die Entwicklung der Bibliothek betreiben und testen.

AQMoney selber ist sicherlich nicht der Luxus bei der Bedienung seines Bankinterfaces. Allerdings hat es einen entscheidenden Vorteil: Man kann es (als Teil des Linux-Baukastens) in andere Programme einbauen. Hiermit ist es also am besten möglich, z.B. seine Auszüge abzuholen, um diese dann mit einem selbstgeschriebenen Perl-Skript in eine Datenbank zu schreiben. Da mir genau sowas vorschwebt, habe ich mit also intensiver mit dem Programm beschäftigt.

Eine Applikation, die auf AQMoney aufbaut, ist übrigens auch auf der AQMoney-Website zu finden: Das aqmoney-interface. Ich habe es noch nicht getestet (es ist im Debian-Paket nicht enthalten), aber es scheint die einfachste und nicht unkomfortabelste Lösung zu sein, seine Bankgeschäfte auf einer reinen Text-Konsole abzuwickeln.

Folgende Pakete sollte man unter Debian installieren: aqmoney chipcard-tools libopenhbci libopenhbci-plugin-ddvcard

AqMoney2 #

Dies ist eine Fortentwicklung von aqmoney. Es ist allerdings noch nicht als stabil freigegeben. Dennoch habe ich mich damit ein wenig beschäftigt und meine Erfahrungen auf der Seite AqMoney2 zusammengefasst.

GNUCash #

GNUCash ist ein komfortables Finanzverwaltungs- und Buchhaltungs-Programm. Es hat eine schöne graphische Oberfläche, eine ausführliche (wenn auch z.Zt. teilweise englische) Hilfe und macht einen runden Eindruck. Wer nicht nur die Auszüge ansehen will, sondern direkt mit Ihnen weiterarbeiten will (ohne das alles selber zu programmieren wie ich) sollte sich dieses Programm auf jeden Fall mal ansehen. Ich selber habe bisher noch nicht sehr viel Erfahrung damit, deshalb steht hier erstmal nicht mehr. Wer das ändern will, ist hiermit gerne eingeladen!

Folgende Pakete sollte man unter Debian installieren: gnucash gnucash-docs gnucash-hbci chipcard-tools libopenhbci libopenhbci-plugin-ddvcard

-- ThomasBayen

Alternativen zu OpenHBCI #

Echte Alternativen scheint es im Moment nicht zu geben. Allerdings gibt es einige Projekte, die HBCI in Java implementieren, was wegen der Plattformunabhängigkeit grundsätzlich keine schlechte Idee ist. Dazu gibt es folgende Links, die sich evtl. mal anzuschauen lohnen:

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