Knoppix-Linux #

Knoppix-Linux ist eine Linux-Distribution auf einer Live-CD. Das bedeutet, daß es ausschließlich von der CD, also ganz ohne Festplatte oder Diskette läuft. Ich beschäftige mich hier damit unter dem Gesichtspunkt, dass die LUG Krefeld eventuell etwas ähnliches (oder abgeleitetes) als Projekt entwickeln will, um einen Standard-Server für Schulen zu erzeugen: ProjekteDerLUG.

Die Knoppix-Linux Homepage kann unter http://www.knopper.net/knoppix erreicht werden. Unter http://www.knoppix.net/docs/ findet Ihr ein mehrsprachiges Wiki zur Dokumentation von Knoppix.

Neuigkeiten #

Knoppix V7.4 steht seit 06.08.2014 zum Download bereit, bietet Virenscanner für Windows und Bitcoin-Client. Changelog, was gibt's neues?

Wo bin ich hier? #

Falls Sie nicht über die Seiten der LUG Krefeld hierhin gelangt sind, können Sie sich unter http://lug-kr.sourceforge.net/wiki.html weiter informieren. Insbesondere finden Sie dort auch Hinweise, wie sie dieses Wiki hier bedienen und Seiten verändern bzw. erweitern können. Wir fordern Sie ausdrücklich dazu auf, zu den Knoppix-Seiten beizutragen!

Erster Eindruck #

Ich habe das Knoppix-Image heruntergeladen und auf eine CD gebrannt. Ich muss sagen - ich bin hellauf begeistert! Die CD eingelegt, gebootet und fertig! Knoppix enthält Kernel 2.4.16, KDE 2.2, KOffice, OpenOffice, etc. (insgesamt 1,6GB dank Kompression auf der CD), eine vollständige Paketliste ist auf der Webseite zu bekommen. Es hat von selber vieles von meiner Hardware erkannt: Soundkarte, CD-Brenner, laufender X-Server (weiss nicht, ob das der "richtige" oder der SVGA ist - Hauptsache, es läuft), Netzwerkkarte etc. Vorhandene Festplatten-Partitionen werden als Icon auf der KDE-Oberfläche angezeigt und können per Doppelklick gemountet werden.

Wir haben es auch auf einem Rechner in der LUG probiert (ganz links, den Andy eingerichtet hat). Dort musste man von Hand das Mausprotokoll nachbessern. Ansonsten lief es auch da (na ja - KDE auf einem 120MHz-Rechner mit 40MB abzgl. RAM-Disk und von CD laufend ist nicht gerade ein Geschwindigkeitsrausch).

Es gibt allerdings auch Möglichkeiten, beim booten Parameter anzugeben, um z.B. die Bildschirmauflösung zu ändern oder einen anderen Windowmanager (twm für Speichersparer oder gnome für Glaubenskrieger) zu wählen.

interner Aufbau #

Tja, nach dem kurzen Überblick kann man noch nicht zu viel sagen. Knoppix basiert wie es aussieht auf einem aktuellen Debian Woody Linux.

Es arbeitet mit einem root-Verzeichnis in einer RAM-Disk. Dazu gibt es eine zweite (dynamische?) RAM-Disk, in der /var und /home liegen. Ein riesengrosses gepacktes CD-Image, das auf der CD als Datei liegt, wird per cloop (Devicetreiber für gepackte Dateisysteme) nach /KNOPIX gemountet. Die wichtigen Verzeichnisse in der Root-Disk wie /bin, /sbin, /usr usw. sind Links nach /KNOPPIX/... Das /etc-Verzeichnis ist in der root-RAM-Disk. Dort können auch alle Einstellungen geändert werden (Siehe Mauseinstellung an unserem Rechner). Sie sind natürlich nach einem Neustart weg.

Man kann Knoppix per bootoption so starten, dass ein Shellskript auf einer eingelegten Diskette ausgeführt wird. Damit sollte man im Prinzip die von uns angedachte Konfiguration per Diskette machen können.

Die Hardwareerkennung geschieht mit Hilfe einer Bibliothek namens kudzu und einem Knoppix-eigenen Tool. Kudzu ist die von RedHat benutzte Methode der Autokonfiguration. Ob und inwieweit das in die Debian-Policy (Dateistruktur, etc.) reinpasst, kann ich nicht sagen. Es gibt jedenfalls in der aktuellen Debian testing ein kudzu-Paket, dessen Maintainer der Knoppix-Entwickler ist (so ein Zufall!).

Knoppix benutzt einen aktuellen 2.4.16-Kernel. Er ist so konfiguriert, dass er möglichst verschiedene Systeme schon beim booten erkennen kann (z.B. scsi-Treiber) und das trotzdem nachher alles drin ist, was ein Produktionssystem braucht. Eigentlich alles, was möglich ist, kann als Modul von der CD eingebunden werden. Lediglich Module zur Hardwareerkennung beim Booten (zum Zugriff auf das CD-ROM) befinden sich in der init-Ramdisk (und damit auf dem bootimage).

Der Benutzer der graphischen Oberfläche hat keine Möglichkeit, seine User-ID zu ändern (oder root zu werden). Dafür ist root auf den Textkonsolen (ohne Passwort) direkt eingeloggt.

Fazit #

Es sieht aus, als ob Knoppix Linux ein geeigneter Startpunkt für unser Projekt sein könnte. Es ist zwar (noch) nicht Debian-typisch perfekt dokumentiert, es sollte jedoch einfacher sein, Knoppix zu analysieren, als alle Räder völlig neu zu erfinden. Vor allem die automatische Hardwareerkennung ist IMHO unter Debian ein Problem, das hier sehr schön gelöst ist.

Tips zu Knoppix-Linux #

Tags:  Linux

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