= Eclipse und Perl =

Es gibt das [http://e-p-i-c.sourceforge.net EPIC] Projekt, das
Plugins für die EclipseIDE und Perl schreibt. Da ich diese mal
testen wollte hier ein kleiner Bericht von ThomasBayen:

== Installation ==

Wie ich Eclipse selber installiert habe, steht auf der Seite
EclipseIDE.

die Epic-Installation ging eigentlich ganz einfach, obwohl die
Webseite nicht ganz eindeutig ist, was denn nun was ist. :-( Ich
habe aus dem Download-Bereich das Perl-Editor-Plugin, das
Regex-Plugin und das espell-Plugin heruntergeladen. Diese drei
Archive habe ich dann ausgepackt und die erzeugten Verzeichnisse
nach ''/usr/share/eclipse/plugins'' kopiert. Beim
nächsten Start der EclipseIDE war dann alles da.

=== Start von Perl-Programmen ===

Interessanterweise kann man bisher aus der Perl-Perspektive sein
Programm nicht starten. Man kann allerdings im Menü
''Ausführen/Externe Tools/Externe Tools...'' einen Aufruf für Perl selbermachen. Im
Gegensatz zu dem auf der Webseite empfohlenen Artikel geht das Ganz
einfach (liegt wohl daran, daß dieser Artikel Windows-zentriert
ist). Man gibt folgendes an:

|| Position || ''/usr/bin/perl''
|| Arbeitsverzeichnis || ''${workspace_loc:/Perl-Test}''
|| Argumente || ''${resource_name}''

und dann kann man per Menü oder per Toolbutton das gerade im
Navigator (Fenster oben links, in dem alle Quelltexte stehen)
angezeigte Perl-Programm starten. Wer das Prinzip verstanden hat,
kann natürlich auch andere Varianten wählen, um bestimmte Programme
oder bestimmte Argumente zu benutzen.

== Was geht denn damit? ==

Eigentlich ist Epic noch stark im Beta-Stadium. Dennoch machen mir
die vorhandenen Komponenten einen guten Eindruck. Ich hatte
(bisher) noch keine Probleme damit. Was genau angeboten wird,
entnimmt man am besten der
[http://e-p-i-c.sourceforge.net/main.html#Features
Features]-Aufstellung der Webseite. Ich kann bestätigen, daß die
Plugins gut laufen.

Der Editor ist in Ordnung. Ich habe vorher kate (bzw. kwrite) von
KDE benutzt und kann sagen, daß ich für mich keinen
Riesen-Unterschied in der Funktionalität sehe. Beide bieten ein
gutes Syntax-Highlighting, was IMHO sehr wichtig für Perl-Programme
ist. Ein ganz besonderes Schmankerl ist allerdings der
Syntax-Check. Alle zwei Sekunden wird der Quelltext im Editor durch
einen Perl-Compiler gejagt und offensichtlich fehlerhafte Zeilen
direkt markiert und in der Todo-Liste (unten rechts) angezeigt. Und
ja - das funktioniert ganz von alleine und ohne den Quelltext
vorher zu speichern o.ä. Diese Funktionalität gibt es IMO für Perl
sonst nirgendwo und ich werde in der nächsten Zeit mal sehen, ob
man sich daran gewöhnen kann.

Einen Debugger gibt es leider noch nicht, obwohl er auf der
Projektseite in Aussicht gestellt wird. Der bisher einzige
graphische Debugger für Perl ist tkdebug. Wer den kennt, weiss,
dass eine neue Lösung nicht schaden könnte. :-(

Die Kombination mit dem CVS-Modul von Eclipse macht die Arbeit in
CVS-Archiven wahrscheinlich wesentlich schöner. Hier ist eine
Stärke von Eclipse und ich frage mich, warum ich vorher sowas noch
nicht benutzt habe.

== Fazit ==

Als Editor mit Syntax-Highlighting ist Eclipse vielleicht etwas
groß und schwerfällig. Außerdem gibts da auch andere. Allerdings
gibt es Funktionen wie die automatische Fehlersuche oder perldoc im
Kontextmenü, die die Arbeit etwas komfortabler machen, als ich das
bisher woanders gesehen habe. Allerdings kenne ich Eclipse jetzt
noch nicht lange genug, um auch alle Nachteile gefunden zu haben.
Wer CVS nutzt, wird Eclipse schätzen, aber auch andere sollten
einen Blick hineinwagen.

Einziger Wehmutstropfen ist, daß man für den hier beschriebenen
Installationsweg ein Debian Sarge benötigt. Aber welcher echte
Programmierer hat noch Woody auf seinem Desktop?!? Außerdem geht es
auch ohne Debian-Pakete, wie PeterHormanns bereits vor längerem
bewiesen hat. -- ThomasBayen

[{Tag Perl Eclipse}]