= Knoppix-Linux =

Knoppix-Linux ist eine Linux-Distribution auf einer Live-CD. Das
bedeutet, daß es ausschließlich von der CD, also ganz ohne
Festplatte oder Diskette läuft. Ich beschäftige mich hier damit
unter dem Gesichtspunkt, dass die LUG Krefeld eventuell etwas
ähnliches (oder abgeleitetes) als Projekt entwickeln will, um einen
Standard-Server für Schulen zu erzeugen: ProjekteDerLUG.

Die Knoppix-Linux Homepage kann unter
http://www.knopper.net/knoppix erreicht werden.
Unter http://www.knoppix.net/docs/ findet Ihr ein mehrsprachiges
Wiki zur Dokumentation von Knoppix.

== Neuigkeiten ==

__Knoppix V7.4__ steht seit 06.08.2014 zum [Download|http://knopper.net/knoppix-mirrors/] bereit, bietet Virenscanner für Windows und Bitcoin-Client. [Changelog, was gibt's neues?|http://knopper.net/knoppix/knoppix740.html]

== Wo bin ich hier? ==

Falls Sie nicht über die Seiten der LUG Krefeld hierhin gelangt
sind, können Sie sich unter http://lug-kr.sourceforge.net/wiki.html
weiter informieren. Insbesondere finden Sie dort auch Hinweise, wie
sie dieses Wiki hier bedienen und Seiten verändern bzw. erweitern
können. Wir fordern Sie ausdrücklich dazu auf, zu den
Knoppix-Seiten beizutragen!

== Erster Eindruck ==

Ich habe das Knoppix-Image heruntergeladen und auf eine CD
gebrannt. Ich muss sagen - ich bin hellauf begeistert! Die CD
eingelegt, gebootet und fertig! Knoppix enthält Kernel 2.4.16, KDE
2.2, KOffice, OpenOffice, etc. (insgesamt 1,6GB dank Kompression
auf der CD), eine vollständige Paketliste ist auf der Webseite zu
bekommen. Es hat von selber vieles von meiner Hardware erkannt:
Soundkarte, CD-Brenner, laufender X-Server (weiss nicht, ob das der
"richtige" oder der SVGA ist - Hauptsache, es läuft), Netzwerkkarte
etc. Vorhandene Festplatten-Partitionen werden als Icon auf der
KDE-Oberfläche angezeigt und können per Doppelklick gemountet
werden.

Wir haben es auch auf einem Rechner in der LUG probiert (ganz
links, den Andy eingerichtet hat). Dort musste man von Hand das
Mausprotokoll nachbessern. Ansonsten lief es auch da (na ja - KDE
auf einem 120MHz-Rechner mit 40MB abzgl. RAM-Disk und von CD
laufend ist nicht gerade ein Geschwindigkeitsrausch).

Es gibt allerdings auch Möglichkeiten, beim booten Parameter
anzugeben, um z.B. die Bildschirmauflösung zu ändern oder einen
anderen Windowmanager (twm für Speichersparer oder gnome für
Glaubenskrieger) zu wählen.

== interner Aufbau ==

Tja, nach dem kurzen Überblick kann man noch nicht zu viel sagen.
Knoppix basiert wie es aussieht auf einem aktuellen Debian Woody
Linux.

Es arbeitet mit einem root-Verzeichnis in einer RAM-Disk. Dazu gibt
es eine zweite (dynamische?) RAM-Disk, in der /var und /home
liegen. Ein riesengrosses gepacktes CD-Image, das auf der CD als
Datei liegt, wird per cloop (Devicetreiber für gepackte
Dateisysteme) nach /KNOPIX gemountet. Die wichtigen Verzeichnisse
in der Root-Disk wie /bin, /sbin, /usr usw. sind Links nach
/KNOPPIX/... Das /etc-Verzeichnis ist in der root-RAM-Disk. Dort
können auch alle Einstellungen geändert werden (Siehe
Mauseinstellung an unserem Rechner). Sie sind natürlich nach einem
Neustart weg.

Man kann Knoppix per bootoption so starten, dass ein Shellskript
auf einer eingelegten Diskette ausgeführt wird. Damit sollte man im
Prinzip die von uns angedachte Konfiguration per Diskette machen
können.

Die Hardwareerkennung geschieht mit Hilfe einer Bibliothek namens
kudzu und einem Knoppix-eigenen Tool. Kudzu ist die von RedHat
benutzte Methode der Autokonfiguration. Ob und inwieweit das in die
Debian-Policy (Dateistruktur, etc.) reinpasst, kann ich nicht
sagen. Es gibt jedenfalls in der aktuellen Debian testing ein
kudzu-Paket, dessen Maintainer der Knoppix-Entwickler ist (so ein
Zufall!).

Knoppix benutzt einen aktuellen 2.4.16-Kernel. Er ist so
konfiguriert, dass er möglichst verschiedene Systeme schon beim
booten erkennen kann (z.B. scsi-Treiber) und das trotzdem nachher
alles drin ist, was ein Produktionssystem braucht. Eigentlich
alles, was möglich ist, kann als Modul von der CD eingebunden
werden. Lediglich Module zur Hardwareerkennung beim Booten (zum
Zugriff auf das CD-ROM) befinden sich in der init-Ramdisk (und
damit auf dem bootimage).

Der Benutzer der graphischen Oberfläche hat keine Möglichkeit,
seine User-ID zu ändern (oder root zu werden). Dafür ist root auf
den Textkonsolen (ohne Passwort) direkt eingeloggt.

== Fazit ==

Es sieht aus, als ob Knoppix Linux ein geeigneter Startpunkt für
unser Projekt sein könnte. Es ist zwar (noch) nicht Debian-typisch
perfekt dokumentiert, es sollte jedoch einfacher sein, Knoppix zu
analysieren, als alle Räder völlig neu zu erfinden. Vor allem die
automatische Hardwareerkennung ist IMHO unter Debian ein Problem,
das hier sehr schön gelöst ist.

== Tips zu Knoppix-Linux ==

* KnoppixAufFestplatte - So läuft es schneller und kann modifiziert
werden
* http://linux.oreillynet.com/lpt/a/4323 - Using and Customizing
Knoppix

[{Tag Linux}]