= Partimage =

Partimage (http://www.partimage.org) ist ein ausgezeichnetes
Programm, um Daten zu sichern. Manchmal ist es sinnvoll, eine ganze
Partition zu sichern. Dies gibt einem z.B. die Möglichkeit, das
gesamte System später wieder in den Ursprungszustand zu versetzen.
Dies ist insbesondere auch bei Microsoft-Betriebssystemen sehr
interessant, weil diese oft dazu neigen, in einen instabilen
Zustand zu geraten und man diese dann so gut wie gar nicht
reparieren kann. Aber auch das Backup ganzer Linux-Partitionen kann
als regelmäßiges Komplett-Backup Teil einer sinnvollen
Backup-Strateie sein.

Partimage ist nun ein Programm, das genau dies tut. Im Gegensatz
zur "einfachen" Lösung z.B. mit einer Pipe aus dd und tar "erkennt"
partimage den Partitionstyp und sichert '''nur benutzte Bereiche'''
der Partition. Dabei werden zuverlässig ext2, ext3, fat, ntfs, u.a.
bearbeitet. Wird das ackup wiederhergestellt, liegt nachher wieder
jeder Datenblock genau an der gleichen Stelle wie vorher (wie man
es von einem Partitionsbackup erwartet), so daß Systemdateien,
Kernel und Bootfiles an der richtigen Stelle sind. Die unbenutzten
Datenblocks werden jedoch nicht mitgesichert (wie man es von einem
Dateibackup erwartet).

Partimage kann zum Packen der Zieldatei gzip oder bzip2 verwenden.
Man kann auch die Zieldatei aufteilen, um so z.B. 650MB-Blöcke zu
erhalten, die man auf CDs brennen kann.

Ein weiterer Vorteil ist die '''Netzwerktauglichkeit''' des
Programms. Man kann so z.B. einen wildfremden Rechner (sprich:
einen Windows-Rechner) sichern, indem man ihn mit Knoppix bootet
und dann die Daten von einem Partimage-Server im Netzwerk sichern
lässt.

= Installation =

Einfach das Debian-Paket '''partimage''' installieren und fertig.
Als Neuling sollte man noch '''partimage-doc''' dazunehmen, das
eine gute HTML-Dokumentation enthält. Natürlich steht diese aber
auch unter http://www.partimage.org

Wer einen Server aufsetzen will, braucht das Paket
'''partimaged'''. Bei der Installation wird gefragt, ob der Server
direkt gestartet werden soll. Wer da "ja" sagt, hat schon fast
alles fertig. Es muss lediglich noch in die Datei
''/etc/partimaged/partimagedusers'' eine Zeile für einen
vorhandenen Linux-User angelegt werden. Einfach den Usernamen
reingeschrieben, Server neu gestartet und fertig!

= Sicherung auf eine lokale Platte =

Wer einfach '''partimage''' aufruft, bekommt ein sehr hübsches und
übersichtliches Userinterface, das eigentlich alles von alleine
erklärt. Wichtig ist natürlich, dass man sich vorher Gedanken
macht, dass man auch genug Platz im Zielverzeichnis hat, aber das
sollte klar sein.

= Sicherung übers Netzwerk =

Wer den Server nicht per Startskript gestartet hat, weil er nur hin
und wieder mal partimage verwenden will, geht am besten per CD in
das Zielverzeichnis, wo die Dateien abgelegt werden sollen und
startet mit '''partimaged''' den Server. Eine Übersichtsseite zeigt
die Verbindungen und Tätigkeiten des Servers an. Leider habe ich
nicht herausgefunden, wie man ihn wieder beendet. Ein ''killall
partimaged'' in einer zweiten Shell tat mir dann den Gefallen.

Auf dem Client geht nun eigentlich alles wie bei der lokalen
Sicherung auch. Man kreuzt lediglich die Netzwerksicherung an und
gibt die Adresse (Hostname oder IP-Adresse) des Servers an. Die
Übertragung ohne SSL-Verschlüsselung ging bei mir übrigens nicht,
aber schaden tat die Verschlüsselung auch nicht.

== Geschwindigkeit ==

Bei mir habe ich auf zwei Rechnern, die mit einem 100MBit-Netz
verbunden waren, eine Geschwindigkeit von 120 MB/Minute erreicht.
Diese Geschwindigkeit gilt allerdings für die Größe der gepackten
Zieldatei.

-- ThomasBayen

== Alternativen ==

Andere Backupprogramme, um ganze Partitionen zu sichern, scheint es
unter Linux nicht wirklich zu geben. Aber natürlich darf man den
Linux-Baukasten nicht vergessen, der Tools wie '''dd''',
'''gzip''', '''ssh''' u.a. zur Verfügung stellt. Eine gute Seite
zum Thema ist
http://www.inference.phy.cam.ac.uk/saw27/notes/backup-hard-disk-partitions.html.
Die dortige Methode läuft auf folgende Befehle zum Backup und
Restore hinaus:

  dd if=/dev/hda1 bs=1k conv=sync,noerror | gzip -c | ssh -c
blowfish user@hostname "dd of=filename.gz bs=1k"
  dd if=filename.gz | ssh -c blowfish root@deadhost "gunzip -c | dd
of=/dev/hda1 bs=1k conv=sync,noerror"

Der Haupt-Unterschied dieser Methode ist, daß das Filesystem in der
Partition nicht erkannt wird, um nur die belegten Blocks zu
speichern, sonder die Partition wird in Ihrer ganzen Länge
gespeichert. Ein Vorteil ist, daß durch o.g. Optionen auch defekte
Festplatten so gut es geht gesichert werden können, während
partimage bei Lesefehlern abbricht.

Nach einiger Zeit habe ich doch noch eine echte Alternative
gefunden. Wer sich dafür interessiert, kann sich ja mal
[http://www.feyrer.de/g4u/ G4U] anschauen.

[{Tag Backup}]